Immer wieder ein Genuss und einer meiner absoluten „All Time Favorites“!
Alternder Geldeintreiber entdeckt sein Gewissen und will mehr über den angeblichen Unfalltod seines Bruder erfahren zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Also kehrt er in seine Heimatstadt zurück und tritt vielen Leuten auf die Füße, aber anstatt Antworten tun sich immer mehr Fragen auf…
Der Film ist ein Remake des Films „Jack Rechnet ab“ (Original-Titel „Get Carter“) von 1971 damals hatte Michael Caine der auch im Remake eine Nebenrolle hat die Hauptrolle. Das Remake hat allerdings im Gegensatz zum britischen Original ein versöhnlicheres Ende. Statt im englischen Newcastle spielt das Remake im dauerveregneten Seattle dadurch hat der Film eine sehr düstere Atmosphäre. Der Film war sowohl vom finanziellen her ein Flop und auch die Kritiker meinten es nicht gut mit ihm, Stallone wurde sogar für eine goldene Himbeere nominiert. Gerade Letzteres ist mir unbegreiflich denn die Rolle des alternden Geldeintreibers der nach Jahren sowas wie ein Gewissen und Verantwortungsbewußtsein entdeckt spielt er perfekt. Die Dialoge des Films muten beim ersten schauen vielleicht ein wenig komisch an aber hier trägt die nicht gerade tolle deutsche Synchro einen Teil der Schuld. Im Originalton kommt Stallones Organ aber eh noch eine Nummer besser.
Die Regie ist außergewöhnlich; es wird viel mit den visuellen Möglichkeiten wie Unschärfen und ungewöhnlichen Kameraeinstellungen gespielt. Der Film hat eine starke bedrohliche Grundstimmung was auch dem physich starkem Auftreten des gereiften und nochmals mit Steroiden auf Muskeln trainierten Sylvester Stallone zuzuschreiben ist. Die Muskeln stetzt Sly übrigens sehr gewinnbringend ein, Schlägereien sind hart, schnell, brutal und realistisch also nichts für Zartbesaitete.
Schade (nach dem finanziellen Flop aber verständlich) das der Regisseur Stephen Kay nur noch im TV-Genre rumdümpelt.
Ps. Der Film hat einen fantastischen Soundtrack, besonders das überarbeitete Theme von Tyler Bates das immer wieder eingebracht wird ist ein echter Ohrenschmaus!
Fazit: Der Film ist sowohl visuell wie auch akustisch (ein echter Ausnahme OST) und schauspielerisch ungemein fesselnd. Auch im direkten Vergleich mit dem Original muß sich der Film nicht verstecken, der Film wurde ausgesprochen gut in die „Neuzeit“ portiert und Stallone liefert hier eine mindestens genauso gute Performance wie in „Copland“ ab. Für mich ist es jedesmal wieder überraschend wie gut die Stimmung einen fesselt.
Man sollte dem Film definitiv eine Chance geben.